Die Geschichte des Ofens beim Backen

Wie bereits erwähnt, konnte man anfangs nur die Sonnenenergie und Steine nutzen, um aus Brei Fladenbrot zu machen.
Der Backvorgang konnte damals unter Umständen sehr lange dauern und oft waren die Fladen auch nicht ganz durch – wurden also halbroh verzehrt. Als man lernte das Feuer für sich zu nutzen, gab es auch dort Backvorgänge, die heute aber eher an Röstungen erinnern. Es war ca. 4300 v. Chr. als erste fest umbaute Feuerstätten entstanden sind. Von der Zeit an konnte man auch mit Feuer richtig backen. Aus genau derselben Zeit stammen vermutlich die ersten Backformen. Sie waren damals noch aus Holz und nicht mit den heutigen zu vergleichen. Die umbauten Feuerstätten wurden anfangs hauptsächlich im Freien betrieben. Erst im Mittelalter baute man sie auch in Häusern, um die Wärmeabstrahlung auch zum Heizen zu nutzen.

Damals wurde natürlich nur Holz als Brennstoff benutzt – davon gab es ja reichlich. Erst mit der Industrialisierung gab es Änderungen. Erste Öfen konnten dann mit Kohle befeuert werden. Später kamen dann noch Gas- und Elektrobetriebene Öfen dazu. Auch wenn es für uns heute schwer vorstellbar ist – noch vor dem zweiten Weltkrieg waren Öfen ein purer Luxus. Kaum ein Haushalt konnte es sich leisten, selbst einen zu haben. Stattdessen gab es Öfen, die der Stadt gehörten. Dort konnten dann alle mit einem Ofen backen – natürlich nur nach fest zugeteilten Terminen. Einige Bäcker besaßen mit der Zeit auch eigene Öfen und die Dorfbewohner konnten ihre fertigen Teige dorthin bringen und backen lassen.

Viele Großeltern können da heute noch von erzählen. Der Bäcker war somit damals ein zentraler Punkt im Dorf und auch ein wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft. Man stellte sich gut mit ihm, damit er den eigenen Teig backte. Und man kaufte auch Backwaren bei ihm ein, wenn keine Zeit für eigene war oder die Zutaten knapp wurden.